Dass der Ölfilter gleich mitgewechselt wird, ist selbstverständlich. Zwar wissen die Besitzer historischer Fahrzeuge meist, welche Öle und Betriebsstoffe in Frage kommen, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass früher dem Öl kaum Reinigungsmittel beigemischt waren. Erst 1970 kamen solche Substanzen hinzu und steigerten das Dispergier- und Detergievermögen. Ein älterer Originalmotor, der nicht überarbeitet wurde, muss daher oft mit Ablagerungen kämpfen, die von modernen Ölen mit Eigenreinigung abgelöst werden. Gelangen diese Partikel in den Schmierfilm in Zylindern und Lagern, kann es zu kapitalen Motorschäden kommen. Grundsätzlich gilt, dass Einbereichsöle für das alte Eisen wesentlich besser geeignet sind, als moderne Mehrbereichs-Schmiermittel.
Die Bremsflüssigkeit, die eine hygroskopische, also wasseranziehende Eigenschaft hat, verdient ebenfalls besondere Beachtung. Luftfeuchtigkeit genügt, damit der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit einen kritischen Wert erreicht. Bei Erhitzung bilden sich Dampfblasen und die Bremswirkung lässt rapide nach. Mit einer so genannten Prüfspindel lässt sich die Zustandsermittlung auch jenseits einer Werkstatt durchführen. Wenn der Stand der Bremsflüssigkeit abgenommen hat, deutet dies auf ein Leck im Leitungssystem hin, das unbedingt abgedichtet werden muss.
Einer Kontrolle wird das Kühlwasser unterzogen, die korrekte Füllmenge und die ausreichende Beigabe von Frostschutzmittel sind zu beachten. Denn der Kälteschutz wirkt nicht nur gegen Frost sondern auch gegen Rost. Den Ausgleichbehälter dabei maximal bis zur Markierung, oder, sollte keine vorhanden sein, nur bis zur Hälfte füllen, da sich das Kühlwasser beim Erwärmen ausdehnt und hier expandieren kann.
Auch Oldies haben gelegentlich eine Servolenkung, hier müssen die Hydraulikflüssigkeit und die Servopumpe geprüft werden. Ältere Fahrzeuge ohne zentrales Schmiersystem haben Schmiernippel an beweglichen Teilen wie Antriebswelle, Lenkgestänge, Gelenken und Lagern, sie versorgt man mit einer Fettpresse. Auch Schlösser und Scharniere gilt es zu ölen oder fetten, außerdem sind die auch Laufschienen eines Schiebedachs für ein wenig Schmierung dankbar.
Die Zündkerzen des Motors sollten ausgeschraubt und auf Verschmutzung (Verkokung) und Rost geprüft werden, eine Drahtbürste hilft bei der vorsichtigen Reinigung. Fühllehren dagegen helfen bei der Kontrolle des korrekten Diodenabstands. Eine Prüfung der Zündkabel und des Kabelbaums komplettiert den Motorcheck, bei Defekten ist der Weg zur Fachwerkstatt meist sinnvoller als Eigenhilfe. Was auch für die Einstellarbeiten an Vergaser und Zündung gilt, hier haben meist nur Profis die gewünschten Erfolge.
Sichtbarkeit ist wichtig. Und da die Beleuchtung von Oldtimern im Vergleich zu modernen Fahrzeugen überaus dürftig ist, stellt der Ausfall einer Lichtquelle besonders erhöhte Gefahr dar. Der AvD empfiehlt ohnehin, die Lichtanlage vor jeder Ausfahrt zu prüfen. Scheinwerfergläser müssen auf Sprünge und blinde Stellen gecheckt werden.