Keiner hat die deutsche Automobillandschaft mehr gestaltet als Ferdinand Porsche. Er entwickelte erfolgreiche Rennwagen und Massen-Automodelle wie den Volkswagen Käfer. Sein Lebenslauf ist so bunt wie lang, und sein Name lebt in dem Unternehmen Porsche weiter, immerhin der bedeutendste Sportwagen-Hersteller und als Porsche SE Mehrheitseigner des Volkswagen Konzerns. Unser Autor Hanns-Peter von Thyssen und Bornemisza erzählt die Porsche-Vita als ein Stück deutscher Geschichte.
Am 24. Juli 1946 war Ferry Porsche, der Sohn von Ferdinand Porsche, nach Österreich zurückgekehrt. Zusammen mit seiner Schwester Louise Piech und unter dem Chefkonstrukteur Karl Rabe entstand die erste Zeichnung Nr.356.105 mit der Bezeichnung eines Volkswagen-Zweisitzer-Sportwagens.
Einige Exemplare dieses Modells wurden im österreichischen Gmund (Kärnten) gebaut worden. Insgesamt 50 Exemplare des 356 entstanden dort.
Hilfe leistete dabei ein Herr von Senger. Ohne ihn, ohne sein Geld, ohne die Zubehörteile, die er über die Schweiz anlieferte, wäre es nicht zum 8. Juni 1948 gekommen, dem Tag, an dem der erste, der Sport Typ 356/1 eine Einzelgenehmigung vom Amt der Kärntner Landesregierung erhielt.
Der Zweisitzer trug eine geteilte Frontscheibe, eine rundliche Bughaube, sehr tief sitzende Stoßstangen, zwei Chromleisten an der Front, einen Heckmotor vor der Hinterachse als Mittelmotor. Ein Gitterrohrrahmen stützte eine Aluminiumkarosserie. Es war ein luftgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor mit 1131 ccm Hubraum und 35 PS. Maße 3,86 x 1,67 x 1,25 m, Radstand 2,15 m, Leergewicht 585 kg. Das Getriebe lag hinter der Hinterachse.
Am 11. Juli 1948 fuhr der Ingenieur Herbert Kaes bei Stadtrennen auf dem 356 mit. Es war das erste Automobil-Rennen nach 1945 in Österreich. Als Ferdinand Porsche die Konstruktion seines Sohnes und von Karl Rabe erstmals sah, soll er gesagt haben: „Keine Schraube hätte ich anders gemacht.”