Rock-Star Elvis Presley war einer der ersten Käufer eine Stutz, des teuersten Autos amerikanischer Produktion. Und trotz der Preis ging das Unternehmen in Konkurs, erzählt Hans-Peter Thyssen von Bornemisza, ein Journalist und Fachbuchautor, den ältere Kollegen noch unter dem Namen Hanns-Peter Rosellen kennen. Viele Konstrukteure deutscher Nachkriegs-Mobile wurden von ihm persönlich befragt. Diese Recherchen führten nicht nur zu Fachbüchern, sondern auch zu Anekdoten aus den Jahren, als das Auto in Deutschland wieder laufen lernte.
Elvis Presley mit Kabinenroller und Stutz
Der Rock´n Roll-Star Elvis Presley sollte der prominenteste Käufer gewesen sein: Er kaufte am 9. Oktober1970 den zweiten in Serie produzierten Stutz (den ersten fuhr Stutz-Gründer James O. Donnell lebenslang). Ein Jahr später kaufte seinen zweiten Stutz, der auf sein Anwesen geliefert wurde. Doch damit wurde Presley in einen Unfall verwickelt, der Wagen war Totalschaden.
Nach dem ersten Produktionsjahr war die Heckscheibe des Stutz vergrößert und die geteilte Frontscheibe zu einer gewölbten Scheibe verbessert worden. Im April 1973 kaufte Presley seinen dritten Stutz, ein weißes Exemplar, das er dann seinem Leibarzt und Freund Dr. Elias Ghanern schenkte, der den Wagen bis zu seinem Tod 1977 fuhr. Am 6. November 1974 kaufte Elvis gleich mehrere Exemplare des Stutz für seine Leibwächter.
Was war das für ein Automobil, das Rock´n Roll-König Presley immer wieder kaufte? Als der Rock-Sänger sein Pflichtjahr bei der US-Armee in Frankfurt ableistete, kaufte er sich noch in Deutschland einen Messerschmitt-Kabinenroller und nahm ihn mit in die USA. Das wohl originellste Fahrzeug, das man als Amerikaner 1957 kaufen konnte.
Des Kabinenrollers und der etablierten Straßenkreuzer müde, legte sich das Idol der Jugend dann den ersten Stutz zu, den Nachbau einer längst vergessenen Marke. Die amerikanische Marke Stutz war 1911 in Indianapolis gegründet worden. Begonnen hatte es mit Rennwagen, die den Namen Stutz trugen, weil sie von einem Harry C. Stutz konstruiert worden waren.