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OLDTIMER-NEWS:

AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (9.–11.8.2019)

Rund 40 Skoda sind mit dabei

Skoda präsentiert beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (9.–11.8.2019) mit rund 40 Fahrzeugen einen vielfältigen Querschnitt seiner 118-jährigen Motorsportgeschichte. Zum Fahrzeugaufgebot gehören zum Beispiel den Sportwagen-Prototypen 1100 OHC, das Sportcabrio Popular Roadster, das Felicia-Cabriolet und natürlich der erfolgreichen 130 RS. Ein besonderes Schmuckstück ist der Laurin & Klement BSC von 1908. Bei zwei Fahrzeugparaden können Zuschauer die Motorsporthistorie der Marke auf der Strecke erleben.

Der Skoda 130 RS hat sich als „Porsche des Ostens“ einen Namen gemacht. Das Coupé erzielte beispielsweise 1977 einen Doppelsieg bei der Rallye Monte-Carlo in der Kategorie bis 1,3 Liter Hubraum und triumphierte 1981 in der Markenwertung der Tourenwagen-Europameisterschaft. Motorsportfans können am Ring sowohl die Rundstrecken- als auch die Rallye-Variante des 130 RS erleben.

Für den Breitensport konzipiert war der Skoda 120 L. Nachdem die Homologation des 130 RS ausgelaufen war, entwickelte der Hersteller eine Rallye-Version der Mittelklasselimousine für die seriennahe Gruppe A. Der ab 1976 gebaute 120 L verfügte über einen größeren Hubraum und mehr Leistung als der praktisch baugleiche 105 L und war deshalb für den Motorsporteinsatz prädestiniert.

2. Platz für einen Roadster in Monte Carlo

Mit dem Popular betrat Skoda 1934 technisches Neuland. Als erstes Fahrzeug der Marke besaß er einen an der Front gegabelten Zentralrohrrahmen statt des zuvor verwendeten Leiterrahmens. Anstelle von Starrachsen kamen vorn wie hinten fortschrittliche Einzelradaufhängungen zum Einsatz, Getriebe und Differenzial befanden sich ab sofort vor der Hinterachse, die Kardanwelle verlief durch das Rahmenrohr. Ein Roadster erzielte bei der Rallye Monte Carlo 1936 sensationell den zweiten Platz in der Klasse bis 1500 Kubik. Nach diesem Erfolg legte Skoda die Version Popular Monte Carlo als Roadster und Coupé auf. Der weiße, 22 PS starke Roadster, den Skoda am Nürburgring präsentiert, stammt aus dem Jahr 1937.

Das Skoda-Museum steuert auch in diesem Jahr seltene Fahrzeugklassiker bei. Der Skoda 1000 OHC von 1958 gilt als Paradebeispiel für die tschechische Ingenieurs- und Konstruktionskunst. Der flache rote Roadster besitzt eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Für Vortrieb Antrieb sorgt ein 92 PS starker Vierzylinder mit damals wegweisender OHC-Ventilsteuerung. Beim zweiten Gast aus den Hallen des Werksmuseums am Stammsitz in Mladá Boleslav handelt es sich um das letzte erhaltene Exemplar des Laurin & Klement BSC. Diesen Zweisitzer hat der böhmische Hersteller 1908 lediglich zwölfmal produziert. Das Fahrzeug wurde in den vergangenen zwei Jahren aufwändig restauriert, alle wichtigen mechanischen Komponenten sind Originalteile. Sein Motor trägt noch immer die authentische Seriennummer, mit der das Fahrzeug 1908 die Werkshallen verließ.

Zu den eher unbekannten Klassikern zählt der Skoda Buggy. Auf Basis des 53 PS starken 100/110 L mit 1,1-Liter-Vierzylinder produzierte der tschechische Hersteller zwischen 1972 und 1975 fünf Entwürfe für „türlose“ Cabriolets – einen in der Entwicklungsabteilung selbst, vier weitere im unternehmenseigenen Berufschulzentrum. Bestimmt waren sie als sogenannte Fun-Cars für Erholungszwecke oder als Organisationsfahrzeug zum Beispiel für den Einsatz auf Flughäfen oder bei Veranstaltungen. In der Eifel können Zuschauer das äußerst seltene Fahrzeug aus nächster Nähe kennenlernen.

Das beliebteste tschechische Cabrio Felicia ist dabei

Zu den beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auffahrenden Skoda-Schätzen zählen auch zahlreiche Modelle aus privater Hand, zum Beispiel der 1000 MB, der 1964 sein Debüt feierte. Der Hersteller stattete die Baureihe als erstes Modell mit Heckantrieb, Heckmotor und selbsttragender Karosserie aus. Der geräumige Viertürer galt zu seiner Zeit als eines der besten Fahrzeuge der Ein-Liter-Klasse.

Zwei Skoda feiern zudem in der Eifel ihren 60. Geburtstag: 1959 präsentierte die Marke ihr achtes Modell der Marke nach dem Zweiten Weltkrieg – den Octavia (lateinisch: die Achte). Am Nürburgring können Besucher gleich mehrere der Klassiker bewundern. Unter seiner Motorhaube arbeitet ein robuster Reihenvierzylinder mit 1,1 Liter Hubraum und einer Leistung von 40 PS (29,4 kW), der über ein Vier-Gang-Getriebe die Hinterräder antreibt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 km/h, der Durchschnittsverbrauch lag bei 7,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Am Ring steht auch einer der ersten Octavia Combi. Bei voller Besetzung mit fünf Personen fasste der Kofferraum bis zu 690 Liter. Nach Umklappen der hinteren Rücksitzlehnen ließen sich bis zu 1050 Liter Gepäck verstauen.

Auch der Felicia, das wohl beliebteste tschechische Cabrio überhaupt, feiert dieses Jahr seinen Sechzigstendas und ist mit zwei Exemplaren in der Eifel vertreten. Am 1. März 1959 fuhr der attraktive 2+2-Sitzer auf der Frühjahrsmesse in Leipzig erstmals ins Rampenlicht. 14 863 Fahrzeuge rollten bis 1964 vom Band. Mehr als zwei Drittel der Produktion wurden in die ganze Welt exportiert.

Besuchern bietet sich gleich mehrmals die Gelegenheit, die historischen Fahrzeugklassiker der Marke auf der Grand-Prix-Strecke zu erleben. Die erste Fahrzeugparade startet am Freitag um 13.15 Uhr, am Sonnabend beginnt der Markenlauf um 12 Uhr. Darüber hinaus geht Matthias Kahle in einem Skoda ins Rennen um die AvD-Tourenwagen-Trophäe – Start ist am Sonntag um 10.50 Uhr.

Motorsport zählt seit den Anfängen zur Geschichte des tschechischen Automobilherstellers. Begonnen hatte alles 1901, als Narcis Podsednicek bei einer Wettfahrt von Paris nach Berlin auf einem Motorrad von Laurin & Klement (L & K) als Schnellster über die Ziellinie fuhr. Heute gehen Piloten wie Fabian Kreim in der Deutschen Rallye-Meisterschaft und Kalle Rovanperä in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft im Skoda Fabia R5 auf Titeljagd. (ampnet/jri)

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