Nichtsdestotrotz haben es die Fahrzeuge in sich. Bruno von Rotz, einer der Gründer des Oldtimer-Portals „zwischengas.com“, weiß: „Bisher waren David Gooding und Charlie Ross, der britisch-stämmige Auktionator, immer in den USA tätig und zwar jeweils in Scottsdale, Amelia Island und Pebble Beach. Ihre Versteigerungen gehören zu den exklusivsten Veranstaltungen der Sammlerszene.“ Alleine die Marken Aston Martin, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Lancia, Vauxhall und Rolls-Royce ließen schon einiges erwarten. Gooding & Company würde mit einem Umsatz jenseits von 60 Millionen Dollar rechnen. „Ich bin oft nach einer Auktion außerhalb der Vereinigten Staaten gefragt worden“, sagt Firmenchef und Gründer David Gooding, „und ich habe immer geantwortet, dass sie eine außergewöhnliche Gruppe von Autos aufbieten muss.“ Und das bietet die Auktion in der Tat.
Der teuerste Wagen der Versteigerung könnte der Aston Martin DB4 GT Zagato von 1961 werden, einer von nur 19 Originalen. Daneben könnten zwei weitere Berühmtheiten mit mehr als zehn Millionen Dollar zu Buche schlagen: Ein Bugatti Typ 59 von 1934 sowie ein Bugatti Typ 57 S Atalante. Darüber hinaus befinden sich unter den 16 Sammlerstücken der „Passion of a lifetime“ noch sieben weitere Fahrzeuge, die das Zeug zum mindestens einstelligen Millionenseller haben.
Der Aston Martin DB 4 GT Zagato entstand zu Beginn der 1960er-Jahre in Zusammenarbeit von Aston Martin und dem Mailänder Karosseriewerk Zagato. Das von Ercole Spada gestaltete Fahrzeug gilt als eines der schönsten jemals gebauten Autos und gehörte zu seiner Zeit zu den schnellsten Straßenautos der Welt. Nur zwei DB4 GT Zagato wurden in letzter Zeit versteigert, einer für 14,3 Millionen Dollar von RM-Sotheby’s im Dezember 2015 in New York und ein anderer für 13,3 Millionen Dollar von Bonhams während des britischen Goodwood Festival of Speed im Juli 2018.
Der Bugatti Typ 59, der im Hampton Palace versteigert wird, hat eine Reihe historischer Rennerfolge und Spitzenplatzierungen bei internationalen Wettbewerben hinter sich. Als seine Laufbahn als Rennwagen vorbei war, kehrte er in das Bugatti-Werk in Molsheim zurück, wo er 1938 in ein Straßenauto umgewandelt und an König Leopold III. von Belgien verkauft wurde. Er befindet sich noch immer im ursprünglichen Zustand.
Der T 59 war einer von nur acht Typ-59-Grand Prix-Rennwagen, die jemals gebaut wurden und war das letzte Grand-Prix-Auto der Vorkriegszeit aus Molsheim. Fünf davon sind noch erhalten geblieben. Eines der Autos befindet sich in der weltberühmten Autokollektion des Modedesigners Ralph Lauren, ein anderes in der Sammlung des australischen Industriedesigners Marc Newson.